Am Faden entlang
für alle ab 2 Jahren
Wolle ist kuschelig, kratzig, wärmend, fein oder grob gewebt, als Verspannung Raum einnehmend, als Knäuel klein, ordentlich gerollt oder unordentlich verheddert, leise, gedämpft und gesellig. In „Am Faden entlang“ sind drei Spieler*innen der Wolle auf der Spur. Sie kuscheln sich in wärmende Schals und tragen weiche Mützen. Stricknadeln klackern, aus Bergen von Schurwolle formen sich einzelne, filigrane Gestalten – fantastische Wesen, die kurz aufleben, bevor sie wieder im Wollhaufen verschwinden.
Jahrhunderte lang saßen – meist – Frauen zusammen und spannen, häkelten, flachsten und strickten Wolle und tauschten sich dabei über das Leben, über Neuigkeiten und Klatsch und Tratsch aus.
Mit Hilfe von Anna-Sophia Zimniak hat der Musiker Roman D. Metzner passend zum Stück eine Geräuschkulisse aus klappernden Stricknadeln, vibrierender Maultrommel, murmelnden Stimmen und Rhythmikinstrumenten gewebt.
PREMIERE: 18. Mai 2013, HELIOS Theater
Team
Inszenierung: Barbara Kölling und Team
Spiel: Helena Aljona Kühn, Anna-Sophia Zimniak, Michael Lurse
Musik: Roman D. Metzner und Team
Bühne: Michael Lurse und Team
Fotos: Walter G. Breuer
Pressestimmen
"Stricknadeln dienen als Trommeln, Schafe gewinnen an Kontur und erwachen zum Leben. Netze werden gespannt und Wollmützen geschmust. Das Theaterstück "Wolle" feierte am vergangenen Samstag Premiere im Helios Theater. Als Stück für die Allerkleinsten ab zwei Jahren behandelt es alles rund um das Thema Wolle. Egal ob gestrickt, gefädelt oder einfach als Rohmaterial.
Das Stück gehört zu einer Reihe von Inszenierungen, die sich mit Materialuntersuchung beschäftigen. Humorvoll wurde dem ausverkauften Haus das Material "Wolle" nahegebracht: das Ganze nicht nur durch Sprache, sondern auch durch Bilder und Klänge.
"Das Material soll für sich sprechen", so Regisseurin Barbara Kölling. Die Verspieltheit des Stücks äußerte sich nicht zuletzt in dem kreativen Spiel der drei Akteure Lisa Maria Heigl, Anna-Sophia Zimniak und Michael Lurse mit dem Material. Nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene waren angesprochen. Die abstrakte Herangehensweise regte die eigene Fantasie an. ... Die Zuschauer waren begeistert. ... "Es war großartig", bestätigte auch Mirjam Springer. ... Besonders der Facettenreichtum von Materialerkundungen begeistere sie immer wieder. ... Das neue Helios-Stück "Wolle" zeigt, dass es keine Grenzen zwischen Jugend- und Erwachsenentheater geben muss. Regisseurin Barbara Kölling entwickelte ein Stück, das sowohl Klein wie auch Groß verzauberte."
Westfälischer Anzeiger, 21. Mai 2013, von Sandra Jäkel-Naerger